Hinweis: Dies ist eine Archivseite, die sich auf meine Arbeit in der 19. Legislaturperiode (2017-21) bezieht.

Praktikumsbericht von Pauline Zapke

06.01.2021
Pauline Zapke

„Wer glaubwürdige Menschenrechtspolitik betreiben will, muss konfliktbereit sein.“ Dieser Satz aus Margarete Bauses Rede zum Haushalt 2021 des Auswärtigen Amtes thematisiert, was zentral für Menschenrechtspolitik ist: Konfliktbereitschaft. Sie selbst stellt Menschenrechte in ihren politischen Fokus und zeigt diese Konfliktbereitschaft in ihrer täglichen Arbeit.

Dieser Fokus interessierte mich persönlich besonders. Gleichwohl hatte ich trotz aller Euphorie Zweifel, ob ein Praktikum im Bundestag unter Coronabedingungen möglich und sinnvoll sein kann. Bereits nach den ersten paar Tagen im Büro von Margarete Bause ließen sich diese Bedenken allerdings schnell ausräumen. Die Arbeit war von Anfang an so vielfältig und spannend, dass sich nicht einmal an langen Arbeitstagen die sogenannte „Zoom-Fatigue“ bei mir eingestellt hat.

 

Das Praktikum ermöglichte mir einen interessanten Einblick in die unterschiedlichen Facetten der politischen Arbeit. Nachdem ich das Dickicht der Abkürzungen des Bundestag-Alltags von sogenannten AKs, AGs, SZs, FGs und PGs endlich durchdrungen hatte, eröffneten sich mir, virtuell – aber nicht minder spannend, die unterschiedlichsten Aspekte der politischen Arbeit im Bundestag. Dazu gehörten Plenar-, Ausschuss-, Arbeitskreis-, und Fraktionssitzungen, an denen ich teilnehmen durfte. Vielseitig war auch die thematische Arbeit. In zahlreichen Webinaren, Fachgesprächen und Konferenzen konnte ich mich mit Themen wie „Lieferkettengesetz“, „Klimawandel und Menschenrechte“, der Menschenrechtssituation in China und dem Schutz von Menschenrechtsverteidiger:innen intensiv auseinandersetzen. Ich hatte die Möglichkeit, an der Vorbereitung von Fachgesprächen mitzuwirken, Sprechzettel zu erstellen, Protokolle zu führen und an parlamentarischen Initiativen mitzuwirken. Durch den regen Austausch habe ich einen vielschichtigen Blick auf diese Themen gewonnen und verstanden, wie politische Arbeit funktioniert. Ganz besonders begeistert haben mich Gespräche mit Menschenrechtsorganisationen und Menschenrechtsverteidiger:innen. Im Rahmen der „Cinema for Peace“ Veranstaltung haben beispielsweise die menschenrechtspolitischen Sprecher:innen der unterschiedlichen Fraktionen mit dem Künstler Ai Weiwei und Joshua Wong über die Situation in Hong Kong gesprochen. Eine weitere, sehr beeindruckende Veranstaltung war ein parlamentarisches Frühstück mit Sayragul Sauytbay und Qelbinur Sidikwurden, die über die Situation in den Internierungslagern in Xinjiang gesprochen haben. Dieser Dialog mit Menschen, die sich unfassbar mutig für Demokratie und Menschenrechte einsetzen, war für mich sehr prägend.

Insgesamt kann ich sagen: Die Zeit im Büro von Margarete Bause war sowohl persönlich als auch inhaltlich eine große Bereicherung, und ich kann daher ein Praktikum nur wärmstens empfehlen. Die Arbeit machte besonderen Spaß, da das Team von Margarete großartig, sehr liebenswürdig und aufgeschlossen ist.

Obwohl die tägliche Arbeit in Margaretes Büro zeigt, dass die universelle Achtung der Menschenrechte auch 73 Jahre nach ihrer allgemeinen Erklärung noch ein weit entferntes Ideal ist, gehe ich hoffnungsvoll und motiviert aus diesen drei Monaten heraus. Denn, was mir am meisten aus der Arbeit von Margarete und ihrem Team in Erinnerung bleiben wird, ist die bewundernswerte Entschlossenheit, Hartnäckigkeit und Hingabe, mit der sie sich den unterschiedlichen Themen widmen. So kann ich aus meiner Zeit bei Margarete bestätigen, dass ihr Motto „Im Herzen die Löwin“ ihre Arbeit sehr treffend beschreibt. Vielen Dank für diese tolle Zeit.

Anmerkung: Dieser Praktikumsbericht wurde von Pauline Zapke verfasst

„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“

Diese Weisheit Mahatma Gandhis ist ein treffendes Motto für meine politische Erfahrung. Seit 30 Jahren kämpfe ich zusammen mit den bayerischen Grünen für Ökologie und Gleichberechtigung, für Nachhaltigkeit und Teilhabe, für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – jetzt auch in Berlin.

Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg. Ich freue mich über Begegnungen und Austausch mit Ihnen bei Veranstaltungen vor Ort, auf Twitter oder auf meiner Facebook-Seite.

  • Margarete Bause mit Ai Wei Wei
  • Kundgebung der Grünen in den 80ern
  • Spielkarte
  • Margarete Bause trifft bei Protest gegen Rüstungsgeschäfte der bayerischen Landesbank auf Günter Beckstein
„Wo Bause ist, ist Ärger.“Horst Seehofer im Bayerischen Rundfunk

Patenschaften für Menschen­rechts­ver­teidiger­*innen

Menschenrechtsverteidiger*innen und bedrohte Parlamentarier*innen brauchen weltweit Schutz

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In vielen Staaten werden Menschen, die die Menschenrechte verteidigen, selbst Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Besonders bedroht sind Rechtsanwält*innen, Journalist*innen, Gewerkschafter*innen, Umweltschützer*innen sowie Vertreter*innen von Frauenorganisationen, von ethnischen und religiösen Minderheiten und indigenen Völkern. Im Rahmen des Bundestagsprogramms Parlamentarier*innen schützen Parlamentarier*innen, leisten wir Abgeordnete einen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte im Ausland und praktizieren damit Solidarität zwischen deutschen und ausländischen Parlamentarier*innenn sowie Menschenrechtsverteidiger*innen.

Im Rahmen des PSP-Programms und anderer Patenschaftsprogramme unterstütze ich mehrere engagierte Menschenrechtsverteidiger*innen.